Ehemaliges HDO-Gebäude in Osterfeld:

SPD-Sommerschüler erkunden Ausbildungszentrum der Bauindustrie

Jens Waldoch, Leiter des Ausbildungszentrums der Bauindustrie, führte die SPD-Sommerschüler durch die neue Einrichtung im ehemaligen HDO-Gebäude in Osterfeld

Die vierte Lektion der Sommerschule der SPD-Ratsfraktion hat die Teilnehmer nun nach Osterfeld ins Ausbildungszentrum des Berufsförderungswerks der Bauindustrie geführt. Jens Waldoch, Leiter der Einrichtung, gewährte der wissbegierigen Gruppe Einblicke in Deutschlands modernstes überbetriebliches Ausbildungszentrum der Bauindustrie.

22 Millionen Euro sind bislang in den Umbau des ehemaligen HDO-Gebäudes geflossen. „Es war zwar günstiger, im Bestand zu bauen, als einen Neubau hochzuziehen“, erklärt Waldoch, doch sehr viel mehr als die Außenmauern sind in Osterfeld nicht stehen geblieben. „Der ursprüngliche Zweck eines Filmstudios bedeutete beim Bau, so wenig Tageslicht wie möglich reinzulassen“, so der Einrichtungsleiter. „Und wir möchten es natürlich genau umgekehrt, also so viel Tageslicht wie möglich.“ Dies ist den Profis vom Bau auch gelungen, wie die Gruppe beim Rundgang durchs – fast – fertige Gebäude registriert.

Kleinigkeiten sind es noch, die gerichtet werden sollen, etwa an den Außenanlagen. „Da kommen auch noch Gartenmöbel hin, das Regenrückhaltebecken haben wir als Teichlandschaft angelegt.“ Hier lässt sich’s also nicht nur arbeiten und lernen, sondern auch entspannen – was ja mal sein muss, schließlich verbringen die Auszubildenden, die zum Teil aus ganz Deutschland zu ihren praktischen Ausbildungsblöcken anreisen, etliche Wochen in Osterfeld. Da gibt’s ein hauseigenes Kino, Billard, Darts, Sozialpädagogen kümmern sich darum, dass der Nachwuchs vom Bau auch nach Feierabend gut betreut ist.

Vor allem kommt es aber natürlich darauf an, die jungen Menschen auf ihr Berufsleben bestens vorzubereiten, auch mit Hilfe modernster Technik. Angehende Baugeräteführer können sich zunächst in Simulatoren im Kran- oder Baggerführen üben, bevor es aus der virtuellen Welt auf die Baustelle geht. „Da merkt man deutlich, dass die Auszubildenden nach Übungen am Simulator sicherer und umsichtiger mit den Maschinen umgehen“, erläutert Jens Waldoch.

Die Möglichkeiten, die den jungen Leuten in Osterfeld geboten werden, machen sichtlich Eindruck auf die Sommerschul-Gruppe – doch für junge Leute ist die Arbeit auf dem Bau offenbar wenig attraktiv. „Fast jede zweite Lehrstelle in der Bauindustrie ist unbesetzt“, bedauert Jens Waldoch, „und wir haben immer noch viel zu wenig Frauen.“ Da sind die beiden angehenden Kanalbauerinnen, die gerade in Osterfeld in ihre Lehre gestartet sind, noch absolute Ausnahmen. Vielleicht kann das hochmoderne Ausbildungszentrum in Osterfeld dabei helfen, Ruf und Ausbildungszahlen der Bauindustrie ein wenig aufzupolieren.

Doch auch für Fachfremde hat das Team von Jens Waldoch einiges zu bieten, und es kommt immer mehr dazu. „Ab Herbst werden auch auswärtige Gäste in unserer Kantine frühstücken und mittagessen können.“ Der Kinosaal, so der Einrichtungsleiter, könnte zu Fußball-WM-Zeiten ja zum Public-Viewing-Stadion werden, und auch sonst sei man für vieles offen, auch jenseits der beruflichen Ausbildung. „Und dieser Eindruck wird uns hier nicht vorgespielt“, so Osterfelds Bezirksbürgermeister Thomas Krey (SPD), „denn so haben wir die Verantwortlichen des Ausbildungszentrums auch kennen gelernt: stets offen und kooperativ.“

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